Die Farbe kann auch trocken schmecken,
drum’ lass Dich nie vom Obste necken.
Es war einmal ein Obstsalat,
so süß, so fein, so wie ich’s mag.
Ein bunter Reigen voller Farben,
dem Obst, dem geht’s nun an den Kragen.
Ich hol ‘ne Gabel, will mich laben,
ein bisschen an der Kiwi nagen,
da ruft ‘ne Stimme aus der Schüssel,
nimm ‘sofort weg den dicken Rüssel.
Ich bin verdutzt und guck’ gebannt,
auf grüne Frucht am Tellerrand.
Was willst Du denn, Du kleines Ding?
Die Gabel ich zur Dattel schwing’.
Doch hoch empört ich hör’ die Dattel,
bringt mich vom Kurs ab mit Gesabbel.
Na gut, dann wird’s halt die Melone,
mit der den Geist ich nun belohne.
Melone schreit, nicht in den Po,
nimm’ weg die Gabel, macht nicht froh.
Hier ist’s sehr kalt, gar kein Vergnügen.
Hast Du’s bemerkt? Wir sind vom Süden.
Ach, deshalb Ihr so garstig seid,
ich lebe hier oft eingeschneit.
Ihr braucht die Hitze und viel Wärme,
doch wie bring’ ich das aus der Ferne?
Ich schlürf’ nur kurz am Milchkaffee,
da kommt es mir, die heiß’ Idee.
Ich schieb’ die Früchtchen voller Wonne,
ins Dörrgerät, es gleicht der Sonne.
Der Obstsalat im Chor er singt,
ich wieg den Kopf, wir sind beschwingt.
Die Früchte sind schon am frohlocken,
ich denk’ mir bloß: ihr schmeckt auch trocken.
Photo Credit: Matěj Vrtil