Die Mitte sich stets mutig zeigt, 
zu jeder Seit’ sich höflich neigt.

Ich hätt’ da mal ’ne Bitte, 
ich wünsch zurück die Mitte.
Die Mitte zwischen Gut und Schlecht,
das was uns ausmacht, Menschgeschlecht.

Kein Tösen nur von einer Seit‘,
zum Zuhören mehr denn je bereit.
Kein Zetern und Rechthaberei,
kein kluger Kack, kein Einheitsbrei.

Dem Raucher seine Zigarette,
dem Schläfer seine Ruh‘ im Bette.
Dem Grillfreund seine fette Wurst,
dem Trinker seinen großen Durst.

Dem Geiste seinen Raum zum Denken,
dem Motorfreund den Weg zum Lenken.
Dem Maler wünsch‘ ich schönste Farben,
dem Imker gold‘ne Honig-Waben.

Dem Sonderling Gelassenheit,
von Schuldgefühlen sich befreit.
Dem Fernen spend‘ ich Nachbarschaft,
dem Schwachen schenk ich meine Kraft.

Lasst uns den Weg zur Mitte geh’n,
lasst uns statt Wolken Sonne seh’n.
Vertreibt den Regen und die Sorgen,
schafft Platz für Hoffnung, Platz für Morgen.

Kein Links, kein Rechts, nur mittendrin,
zu seh‘n der Liebe Hauptgewinn.
Kein Hass, kein Krieg, kein böses Blut,
mehr Knutscherei, das wäre gut.

Berührung zart an Wang‘ des Schönen,
dem Liebgesang feinfühlig frönen.
Die Empathie als große Gabe,
erkennbar sei, wenn ich sie trage.

Photo Credit: Pixabay // Rosalia Ricotta